Ein „Thüröffner“ fürs Leben: 30 Jahre Kinder- und Jugendhilfe Thüringen

Mit Kolleg*innen von damals und heute und deren Partner*innen, Vertretungsdiensten, Sitter*innen, Supervisor*innen, Partner*innen aus Jugendämtern und Institutionen, Medien, Ärzt*innen, Pädagog*innen, Vormünder*innen, Sponsor*innen und vielen Gästen feierte die Kinder- und Jugendhilfe Thüringen im St. Elisabeth-Verein ihr 30-jähriges Bestehen.

Auf diesem Fest überreichte uns der Bundestagsabgeordnete Ralph Lenkert (LINKE) einen Scheck in Höhe von 500 Euro für die interne Ferienfreizeit.

Foto: Ralph Lenkert (links) mit Herrn Schade (rechts)

Geburtstagsständchen:
Nun vor 30 Jahren fing es an
mit der Doris und dem Ralf Zimmermann.
Kindern ein Zuhause geben,
war von nun euer Leben.
Ja, vor 30 Jahren fing es an!

Singen ja ja jippie jippie yeah …

Mit viel Liebe und jeder Menge Kraft
haben wir so manches Ziel geschafft.
Ja, uns Kindern, die hier leben
habt ihr Vertrauen und Mut gegeben.
Ja, vor 30 Jahren fing es an!

Singen ja ja jippie jippie yeah …

Werden wir nach Jahren auch mal gehen,
gut gestärkt im eignen Leben stehn.
Denken heute mal zurück,
bei euch zu leben war unser Glück.
Ja, vor 30 Jahren fing es an!

Singen ja ja jippie jippie yeah …

Hallo Eli-Verein, heut sind wir hier.
Hallo Eli-Verein, sind gern bei dir.
Haben extra frei genommen
und sind gern zu dir gekommen.
Zum Geburtstag gratulieren wir.

Singen ja ja jippie jippie yeah…

 

 


Übrigens: Warum es in Thüringen „Eli-Verein“ heißt

Wie es dazu kam, dass in Thüringen der St. Elisabeth-Verein liebevoll „Eli-Verein“ genannt wird, das weiß niemand mehr so genau, es wird aufgrund dunkler Erinnerungen nur vermutet: Die Kinder seien es gewesen, die diese liebevolle Abkürzung benutzt hätten, die dann von den Erwachsenen übernommen worden sei und bis heute noch Bestand hat.

Und: Nicht das Fest, sondern vor allem die Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe Thüringen waren der Grund für den Mitteldeutschen Rundfunk, in Wort und Bild über die besondere Arbeit zu berichten:

Verlinkung zum Videobeitrag des MDR:  https://www.mdr.de/video/mdr-videos/f/video-734784.html


Rückblick auf die Veranstaltung

Neben Programm, Musik und Gesang (siehe auch „Geburtstagsständchen) gehört zu solch einer Feier auch ein Rückblick. Und wer anders als Michael Schade – heute Bereichsleiter Sozialpädagogische Kinder- und Jugendhilfe Thüringen und vor 30 Jahren nach eigenen Worten mit gut 33 Lenzen noch ein junger Bursche mit vielen Sachen im Kopf, die er noch machen wollte – wäre dafür prädestiniert gewesen. Irgendwann also vor 30 Jahren habe sich die Familie Mensel angeschickt, im noch jungen Freistaat Thüringen etwas Neues in der Jugendhilfelandschaft zu etablieren. „Das nannte sich familienintegrative Arbeit und war für so manchen Mitarbeiter*innen der Jugendämter nicht nur neu, sondern auch viel zu teuer. Man fremdelte ein wenig damit.“ 

Gemeinsam mit Ralf Zimmermann zogen sie durch die Lande und verbreiteten die frohe Kunde, dass es neben der etablierten Heimerziehung noch andere Möglichkeiten zur Betreuung von Kindern und Jugendlichen gebe. In dieser Zeit wuchs der Geschäftsbereich als Träger in die Jugendhilfestrukturen im Freistaat hinein und etablierte sich als ein angesehener und anerkannter Träger der freien Jugendhilfe.

Und auch Zahlen gehören zu solch einem Rückblick: Seit 1993 arbeiteten mehr als 80 Mitarbeitende im familienintegrativen Bereich, zuzüglich mindestens 160 Sitter*innen und Vertretungsdienste. Die genaue Anzahl der betreuten Kinder und Jugendlichen kann heute nicht mehr so ganz genau beziffert werden, da manche nur sehr kurz in den Familien waren, aber mehr als 150 waren es mindestens.

„Inzwischen sind wir allseits vernetzt, so in der Evangelischen Kinder- und Jugendhilfe Mitteldeutschlands (EFFKJ), den verschiedenen Facharbeitsgemeinschaften in Thüringen, sozialraumorientiert im Wartburgkreis oder vertreten den St. Elisabeth-Verein bundesweit im AFET-Beirat“, bilanzierte Schade.

Ulrich Kling-Böhm, Vorstand des St. Elisabeth-Vereins, riet in seiner Rede allen Studierenden im pädagogischen Bereich, diese Gemeinschaft einmal mitzuerleben: „Es ist die Gemeinschaft, die diese Menschen trägt.“ Dies fange im Büro an und setze sich in der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen fort.

Und es waren die Menschen und die Gemeinschaft, die dieses besondere Fest auf dem 4-Jahreszeiten-Hof Gebesee zu einem besonderen werden ließen. Einem Fest mit einem tollen Programm wie dem Clown „Paletti“ aus Gotha, Livemusik, Basteln, Kinderschminken, Reiten an der Longe, Glücksrad mit Tombola, Foto-Ecke, oder Eventbegleitung durch den MDR Thüringen.

Einem Fest mit allerlei Leckereien wie Thüringer Bratwürste und Brätel, Kesselgulasch, Verschiedenem an Obst und Gemüse, Kuchen, Kaffee, Kakao, Limo, Saft, Wasser, Zuckerwatte und Eis.

Aber vor allem einem Fest mit einem besonderen Miteinander.


Im Kreise der Fest-Gemeinschaft geehrt

Mitarbeiter*innen und Ehrenamtliche erhalten Dankeschön während der Feier 30 Jahre Kinder- und Jugendhilfe Thüringen 

Was kann schöner sein, als im Kreise von Gleichgesinnten und Gästen geehrt zu werden. Insgesamt 8 Mitarbeiter*innen und Ehrenamtliche erhielten aus den Händen von Vorstand Ulrich Kling-Böhm und Bereichsleiter Michael Schade ein besonderes Dankeschön. „Das Kronenkreuz ist das Dankzeichen der Diakonie“, machte Kling-Böhm die Bedeutung dieser Auszeichnung deutlich. Es sei der Ausdruck das Dankes und der Wertschätzung für die Treue und den Einsatz im Dienste des Nächsten.

Das Goldene Kronenkreuz für ihre mindestens 25-jährige Tätigkeit im St. Elisabeth-Verein erhielten:

Ramona Bauer, die in ihrer 25-jährigen Tätigkeit „schon alles im Verein gelebt hat“, so Schade: Familienintegrative Mitarbeiterin, erfahrene Fachberaterin und zudem immer engagiert, so zum Beispiel in der Mitarbeitervertretung oder der Vorbereitung von Events.

Gina Kossakowski blickt ebenfalls auf eine 25-jährige Vereinszugehörigkeit zurück, eine gestandene familienintegrative Mitarbeiterin mit hoher Fachkompetenz, hohem Engagement und tollen Ergebnissen bei der Arbeit.

Bärbel Armbrecht sei ein Urgestein unter der Mitarbeiterschaft, so Schade. Geschätzt als fachliche Ratgeberin und ob ihrer Frohnatur, sehr engagiert – so zum Beispiel bei Ferienfreizeiten oder anderen Events wie der Elisabeth-Feier.

Das Silberne Kronenkreuz erhielten Barbara und Lothar Janisch, eine sozialpädagogische Pflegefamilie seit 21 Jahren – so, wie man sie sich wünscht. Immer dabei, nehmen an vielen Events teil, bringen sich ein – und vor allem: Machen eine tolle pädagogische Arbeit und leben ihr Tun.

Auszeichnungen für ehrenamtliche Tätigkeiten erhielten Heinz Thaldorf, Peter Armbrecht und Horst Bauer. Sie sind immer dabei, wenn Hilfe benötigt wird, so zum Beispiel bei Feiern und Veranstaltungen. Früher gern als Helfer in auf Ferienfreizeiten dabei und versierte Bräter bei vielen Festen, so auch bei dem an diesem Tage. Sie sind Unterstützer bei vielen Events und Horst Bauer hat maßgeblich dazu beigetragen, den Umzug von Bad Salzungen nach Wutha-Farnroda  auf die Beine zu stellen (Malern und allerlei andere notwendige Arbeiten). Als Geschenk erhielten sie jeweils eine Kiste mit Wein für angenehme Stunden.