Stimmen der Jugend – Junge Perspektiven auf Zukunft, Politik und Beteiligung

Am 21. Oktober 2025 fand in der Music Hall Altenburg das Jugendforum Thüringen statt – eine Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft e. V., gefördert durch das Bundesministerium des Innern, die jungen Menschen zwischen 16 und 35 Jahren eine Plattform für Austausch und Mitgestaltung bieten sollte. Unter dem Titel „Stimme(n) der Jugend“ drehte sich alles um die Frage, wie junge Menschen ihre Zukunft sehen und welche Erwartungen sie an Politik, Bildung und Gesellschaft haben.

Nach einer Einführung durch Oberbürgermeister André Neumann und Dr. Heike Tuchscherer von der Deutschen Gesellschaft e. V. gab Nils R. Kawig, Chefredakteur der Ostthüringer Zeitung, einen Impuls zu den Ergebnissen der Bundestagswahl 2025 und den Perspektiven der Jugend. Anschließend wurden die Teilnehmenden eingeladen, sich in zwei von drei World-Cafés einzubringen:

  • Klimaschutz – praktische Lösungen für die Zukunft (Dr. André Wüste, Klimaschutzbeauftragter der Stadt Altenburg)
  • Arbeitsmarkt: Arbeitsplätze der Zukunft – flexibel und sinnhaft? (Rona Freiberg & Andreas Knuhr, Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung)
  • Bildung und Chancengleichheit zwischen Anspruch und Wirklichkeit (Daniela Kraus, Bildungslotsin im Landratsamt Altenburger Land)

In kleinen Gruppen wurden Fragen, Ideen und persönliche Erfahrungen diskutiert, gesammelt und anschließend im Plenum vorgestellt. Die abschließende Gesprächsrunde brachte die Expertinnen und Experten mit dem Publikum ins Gespräch – begleitet von Moderator Nils R. Kawig.

Für viele Anwesende war die Veranstaltung ein bewegendes Erlebnis. Deutlich wurde, dass junge Menschen trotz vielfältiger Angebote vor Ort oft das Gefühl haben, nicht wirklich gehört oder gesehen zu werden. Besonders eindrücklich äußerten die Jugendlichen selbst ihre Sorgen: steigende Lebenshaltungskosten, Zukunftsangst, politische Entfremdung und das Gefühl, in den großen gesellschaftlichen Fragen keine Stimme zu haben. Trotz hoher Bildung und Engagement fehle vielen die Hoffnung auf eine lebenswerte, stabile Zukunft.

Diese ehrlichen Worte hinterließen bleibenden Eindruck bei den Erwachsenen im Raum. Das Forum zeigte: Es braucht mehr als Angebote – es braucht echte Beteiligung, Zuversicht und Räume, in denen junge Menschen ernsthaft mitreden dürfen.

Ich, Olivia Lehnert, durfte in Vertretung des St. Elisabeth-Vereins Teil dieses Formats sein und nehme viele wertvolle Eindrücke mit – vor allem die Erkenntnis, wie wichtig es ist, den jungen Stimmen nicht nur zuzuhören, sondern sie aktiv in Entscheidungsprozesse einzubeziehen.